Der Pilgerstab

 



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nimm den Pilgerstab in die Hand und geh los. Egal, was dir begegnen wird, der Stab steht dir immer zur Seite. Er gibt dir Kraft in Momenten der Kraftlosigkeit und stützt dich, wenn du Hilfe brauchst. Er spendet Trost, wenn du verzweifelt bist und trocknet deine Tränen, wenn du auf ihrem Strom davonzuschwimmen drohst.
Er wehrt auch die Schlangen ab, die dir auf deinem Weg begegnen. Er ist Teil von dir und gleichzeitig ist er eine Welt für sich. Du trägst ihn bei dir und manchmal scheint er eine Last zu sein. Du schreitest voran auf deinem Weg durchs Leben, den Stab fest an dein Herz gebunden.
Erst wenn du über deinen eigenen Schatten gesprungen bist, brauchst du den Stab nicht mehr. Dann kannst du selbständig und losgelöst gehen, bist nicht mehr bedürftig und gierst nicht mehr nach seiner Kraft. Während du immer weiter gehst, begegnen dir Menschen und Wesen, Bestien und Tiere. Du liebst alle und weißt doch nichts von ihnen. Du gehst ein Stück deines Weges mit ihnen. Durch manche gehst du einfach hindurch, ohne zu wissen, dass es dich dürstet genau bei ihnen zu sein.

Der Stab lehrt dich anzukommen, wenn du mitten im Weltenmeer schwimmst und kein Ufer in Sicht ist. Er lehrt dich schwimmen, wenn du denkst, du könntest es nicht und es fehlte dir die Kraft. Sobald du angekommen bist, angespült am Ufer des Weltenmeeres und tief erschöpft, siehst du den Stab, der wieder da ist, der auf dich gewartet hat.

Eines Tages beschließt du alleine weiter zu gehen. Ihn frei zu lassen, wohl wissend dass er immer bei dir sein wird, auch wenn du ihn nicht an dich bindest oder gerade dann. Die Liebe und das Leben ziehen an dir vorüber. Du kannst nichts davon greifen und lässt es ziehen. Du lässt dich mitreißen von der Wucht des Lebens. Du spürst die Kraft, die du in dir trägst. Du verstehst, dass alles Geschehen immer für dich ist.

Versteck dich nicht. Zeig dich in deiner ganzen Schönheit und in deiner ganzen Pracht. Lauf hin zu den Sternen und nimm sie dir. Dann lass sie wieder ziehen, denn es ist für alle gesorgt. Saug das Licht des Lebens in dich auf, die Wärme der reinen Herzensliebe und lass dich treiben auf dem Strom des Lebens, anstatt gegen ihn anzukämpfen. Du trittst nur auf der Stelle und doch bist du geschwind wie der Wind. Du lebst in den Tag hinein und aus dem Tag heraus. Keiner kann dich halten. Du bist alles und nichts gleichzeitig. Du spürst die innere Größe und vertraust ihr doch nicht. Vertrauen ist das Wichtigste, was du tun kannst. Alles andere geschieht von selbst. Der Sturm reißt dich fort mit sich und bläst dich dorthin, wo du am schönsten aussiehst und am besten wirkst. Du selbst kannst von Innen gar nicht einschätzen wie schön du von Außen bist. Du kannst es von Innen nicht wissen, wie weise du dich von Außen anfühlst. Es gibt ein Innen und ein Außen, aber es existiert gleichzeitig nicht. Nicht hier, nicht heute, nicht gestern, nicht morgen. Alles ist eins im Grunde. Alles ist eins!

 

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