Der dunkelste Tag des Jahres


Heute ist der kürzeste Tag des Jahres. Die Dunkelheit hat ihren absoluten Höhepunkt erreicht oder sollten wir sagen: Tiefpunkt. In der Tiefe der Nacht, in der Tiefe der Seele, in der Tiee des Seins, schlummert unser aller größtes Potential. D.h. heute, am dunkelsten Tag, in der tiefsten Dunkelheit oder auch in den finstersten Stunden unseres Lebens, kommen wir zugleich mit unseren höchsten Potentialen in Verbindung. 

Niemand wünscht sich in solche Tiefen hinabzusteigen. Doch wenn wir aufhören das Dunkle abzulehnen und die Tiefe zu fürchten, dann haben wir die Chance, die Erfahrung im Dunkel und in der Tiefe als einfach das zu betrachten was es ist: ein Teil des Ganzen, ein Teil unserer Ganzheit.

In Bayern nennt man die Adventszeit auch "die staade Zeit", also die stille Zeit, in welcher wir zur Ruhe kommen, in die Einkehr gehen, nach innen schauen anstatt nach außen.  

Für viele beginnen heute die sogenannten Rauhnächste, um die seit einigen Jahren viel Gewese gemacht wird, viel Rummel, viel Geld. Doch worum geht es denn in dieser sogenannten besinnlichen Zeit um Weihnachten und zwischen den Jahren: es geht darum Bilanz zu ziehen, die Kräfte, die das ganze Jahr über nach Außen geflossen sind, wieder nach innen zu konzentrieren, sich zu zentrieren, sich zu öffnen für die Dunkelheit, den Raum der Empfängnis und der Erkenntnis. 

Es ist alles schon da. Es ist alles in uns spürbar. Wir brauchen dafür weder Advent, noch Weihnachten, noch Rauhnächte noch sonstwas. Aber diese Zeit um den Jahreswechsel herum schenkt uns im besten Falle die Ruhe, damit wir das wieder fühlen können. Damit wir danken können für alles, was uns geschenkt wurde in diesem Jahr, für jede Erfahrung und jede Begegnung. Dass wir Bilanz ziehen können, um bewusst weiter zu gehen.

Interessant, dass gerade diese Zeit so heiß umkämpft ist und unsere Sinne von allen Seiten überflutet werden mit in jedem Jahr mehr werdenden blinkenden Lichtern, Weihnachtsfilmen, übervollen Kaufhäusern, Düften, Geschmäcken, Klängen, Farben, Geglitzer und Geschenken. Doch auch das gilt es nicht zu verteufeln. Vielleicht geht es nur darum sich darauf zu besinnen, dass in uns allen genau das schon da ist, wenn wir genau hinsehen und tief in uns hineinhorchen. In uns glitzert es und funkelt es das ganze Jahr über. Wir sind angefüllt mit den prächtigsten Farben und Geschenken für uns und die Welt. Immer. An jedem einzelnen Tag des Jahres. 

Jetzt ist die Zeit uns daran zu erinnern. An das hellste Licht unserer Selbst, das stetig und zumeist unbeobachtet in uns leuchtet. Jeden Tag. Und es auch nicht wieder zu vergessen, wenn es ab morgen Stück für Stück wieder heller wird im Außen.


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