Erleuchtung mit Bob Marley
In einem völlig entspannten, nichts wollenden Zustand – genauer gesagt beim Haare schneiden – höre ich den Song: „Get up, stand up“ von Bob Marley. Ich glaube ich war 16 oder 17 Jahre alt, als ich viel Bob Marley gehört habe. Nun seit langer Zeit nicht mehr.
Der Song geht los und auf einmal: Gänsehautwogen durchschauern meinen ganzen Körper. Es hört nicht mehr auf. Ich muss den Song immer und immer wieder hören. Und jedes Mal aufs neue durchbebt und durchwogt es mich. Was ist denn das? Als hörte ich das Lied zum ersten Mal, denn ich höre zum ersten Mal, was da gesungen wird. Ich begreife es zum ersten Mal. Ich fühle es zum ersten Mal.
Ich hatte immer gedacht, „Get up, stand up“ ist ein Revolutionssong. Aber nein, das Gegenteil ist der Fall. Es ist ein „Erwachen – Song“, ein „Initiations – Song“. Ich bin völlig geflasht. Tagelang höre ich das Lied immer wieder, tanze dazu. Wie konnte ich das jemals so missverstehen?
Es geht nicht um Widerstand. Es geht nicht um dagegen oder dafür. Es geht um Ausdehnung, um Weite, um das große All-Eine. Es geht darum, sich nicht mehr auf die eine oder die andere Seite zu stellen, sondern zu begreifen, dass wir immer alles sind. Alles. Wir sind gleichzeitig dafür, wenn wir dagegen sind. Wir sind gleichzeitig dagegen, wenn wir dafür sind. Wir können nicht anders, denn wir sind Eins. Halleluja was für eine Erfahrung beschert Bob Marley mir da so ganz nebenbei!
Eigentlich ein kompletter Wahnsinn, dass ich das alles aufschreibe, denn es ist jenseits der Worte, was ich da erleben, was ich erfahren durfte. Jedes Wort macht es kleiner. Mit dem Kopf kann man das nicht begreifen.
Weiter ging es mit dem Redemption Song . Und wieder ging die Gänsehautdusche los.
„No one than ourselves can free our mind“. Wie zur Bestätigung dessen, was ich vorher erfahren hatte. Danke Bob. Ich hoffe, du freust dich, weil deine Botschaft angekommen ist.