Das Wesentliche

Ich liebe Kinder. Sie machen uns die Augen auf für das Wesentliche. Das Wesentliche im Leben ist die Liebe und ein offenes Herz. Mehr brauchen wir nicht, um aufrecht durchs Leben zu gehen und allen Schwierigkeiten und Widerständen zu trotzen oder, besser gesagt, uns hindurch zu leben.
  Kindern wird so viel Schlimmes angetan in dieser Welt. Irgendwann verschließen sie ihre Herzen und werden uns ähnlich. Als sogenannte Erwachsene verlieren sie ihre Träume, bis ihnen eines Tages etwas passiert, das ihr Herz wieder weit werden lässt. Etwas, durch das sie mit verschlossenem Herzen nicht hindurch kommen, ohne daran zu zerbrechen. Und Schritt für Schritt versuchen sie, wieder dem Menschen ähnlich zu werden, der sie als Kind waren. Stück für Stück. Ihre Träume wieder zu fühlen und ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu gestalten.
 Wo wären wir heute, wenn wir die Kinder Kind sein ließen, solange sie es brauchen. Sie lieben, bestärken, achten und ehren. Sie auf Augenhöhe behandeln. Mit Respekt. All die Geschenke sehen, die sie uns mitbringen, wenn sie uns die Ehre erweisen, zu uns zu kommen.
  Unser Sohn hat sich entschieden, den Weg nicht hier auf Erden zu beschreiten. Er wollte uns nur einen kurzen Besuch abstatten und dann wieder gehen. Durch ihn durfte ich lernen, dass wir Eltern unsere Kinder nur begleiten auf ihrem Weg. Sie vertrauen sich uns an in einer Zeit, in der sie noch keinen Schutz haben, ganz pur, ganz verletzlich sind. Unsere Aufgabe ist es, ihnen Halt zu geben, sodass sie eines Tages selbst laufen und ihren eigenen Weg gehen können. Wir dürfen ihnen keinen Pfad vorgeben und keinen versperren.
  Wenn wir uns weit aufmachen, können wir sie hören diese Seelen, die zu uns kommen möchten, lange bevor sie sprechen können. Sogar schon bevor sie auf der Welt sind. Wir können ihnen vermitteln, was wir anstreben und so unseren gemeinsamen Weg finden. Das erfordert ein offenes Herz, einen offenen Geist und bedingungslose Liebe. Damit sind wir eines Tages selbst schon auf diese Welt gekommen. Es gibt also keine Ausreden. Wir können zwar behaupten, wir seien ungerecht von der Welt behandelt worden und hätten manches nicht mitbekommen - im Gegensatz zu so vielen anderen. Auf materielle Dinge bezogen, auf Gesundheit, auf den Platz in der Welt, mag das alles stimmen. Aber das Entscheidende, was uns als mitfühlende Wesen ausmacht, bringen wir alle mit auf die Erde. Wir werden alle geboren mit einem bedingungslos liebenden Herzen und einem offenen Geist. Das ist der Anfang. Erinnern wir uns. Und wenn wir uns nicht erinnern können, dann müssen wir tiefer graben im Archiv unseres Lebens. Wir müssen eintauchen in das, was wir erlebt haben. Uns vielleicht Hilfe suchen, um freizuschaufeln, was verschüttet ist.   
  Im Grunde unseres Herzens liegt sie: die bedingungslose Liebe. Dort ist sie vielleicht vergraben worden. Aber wenn wir nicht aufgeben, werden wir zu ihr vorstoßen, früher oder später, und damit uns selbst befreien aus allem, was uns eng macht.
  Wer uns weismachen will, wir bräuchten mehr zum Leben als das, womit wir geboren wurden, hat Angst vor dem Leben oder will uns nichts Gutes. Niemand kommt mit einem Handy auf die Welt, mit einer Jeans oder Körperlotion. Erst recht nicht mit einem Maschinengewehr. Aber wir kommen alle auf die Welt mit einem offenen Herzen voll bedingungsloser Liebe und einem offenen Geist. Weil wir genau das brauchen, um gut zu leben. 

 Vorstehender Text war mal das Vorwort zu meinem Buch "Willkommen und Lebewohl – Eine Liebeserklärung an mein Sternenkind". Im Buch habe ich das Vorwort gestrichen. Aber als ich den Text grade noch einmal gelesen habe, hatte ich den Impuls ihn hier nun doch zu veröffentlichen. Die Kinder sind unsere Zukunft. Sie brauchen unseren Schutz. Deshalb verlinke ich hier noch einen Film, den ich vor ein paar Tagen gesehen habe. Er zeigt die Situation der Kinder und Jugendlichen in sehr klarer Weise auf und geht gleichzeitig sehr differenziert mit der gesamten Situation um. Vielen Dank den mutigen Filmemacherinnen Patricia Marquardt und Judith Raunig, die dieses Projekt völlig unabhängig auf die Beine gestellt haben und es rein spendenbasiert zur Verfügung stellen. 

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